Ein Gipfel gehört dir erst, wenn du wieder unten bist, denn vorher gehörst du ihm

Vom Hochgrat zum Mittag und vom Hochgrat zur Falkenhütte, für beide Touren ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. 15 Wanderer stellten sich dieser Herausforderung bei traumhaftem Wetter.

9 Wanderer/innen begaben sich auf die anstrengende, große Tour. Etwa 15 km Kilometer liegen zwischen dem Hochgrat (1843 m) als höchstem Gipfel der Nagelfluhkette und dem Mittag(1451m) bei Immenstadt, als Ziel. Die Tour folgt fast durchweg der Grathöhe, nur an einigen Stellen wie beim Abstieg vom Rindalphorn in die Gündlesscharte weicht sie seitlich aus. Eine lange Wanderung, für die als Minimum sieben Stunden Gehzeit zu veranschlagen sind. Allzu lange Pausen sollten nicht sein, auch wenn es viele lauschige Wiesenmulden gäbe. Sonst stellt die Mittagsesselbahn mit der letzten Talfahrt, ihren Betrieb ein. Ein guter Steig führt von der Bergstation hinauf zum Hochgrat. Durch Wiesenhänge hinunter in die Brunnauscharte und von dort auf das Rindalphorn mit seinem Gipfel. Der Abstieg hinunter in die Gündlesscharte ist steil und bei Nässe unangenehm rutschig, der Gegenanstieg zum Gündleskopf erfordert Kondition. Beim Übergang zum Buralpkopf gibt es eine erste gesicherte Stelle über ein felsiges Gratstück, dann geht es gemütlich weiter zum Stuiben. Eine letzte Herausforderung wartet am Steineberg: Gleich hinter dem Gipfelkreuz führt eine Leiter senkrecht gut 30 Meter in die Tiefe. Nichts für schwache Nerven und so wählen einige doch lieber den einfachen Steig, der unterhalb der nordseitigen Felsabbrüche vorbeiführt. Ab hier klingt die Tour in aller Ruhe aus: In Serpentinen zieht der Steig abwärts, erreicht unterhalb des Bärenkopfs einen schönen Wiesensattel und kurz darauf den Mittag mit seiner Sesselbahn – selten hat man sich so über eine gelenkschonende Abstiegshilfe gefreut wie hier. Insgesamt wurde von der Gruppe an diesem Tag 1000 Höhenmeter gemeistert.
Die Genusswander-Tour der zweiten Gruppe, wir sind 6 Personen, starten ebenso an der Hochgratbahn. Unser Weg führt uns, nachdem wir erst einmal die herrliche Aussicht genossen haben dem Grat entlang. Wir können uns Zeit lassen, denn unsere Strecke ist mit ca.7 km zwar deutlich kürzer und wir haben deutlich weniger Höhenmeter zu bewältigen. Doch auch unsere Wanderung ist sehr anspruchsvoll. Über kurze, mit Drahtseil gesicherte, Klettersteige steigen wir die schroffen Felswände, bergauf und bergab. Vorbei an Weidekühen geht es zum Seelekopf, Hohenfluhalpkopf zum Einegundkopf hinunter zur Falkenhütte. Immer wieder bleiben wir stehen und genießen den Rundumblick der Alpen. Erfreuen uns an stengellosen Enzian, Mauerpfeffer, der seltenen Steinnelke, Silberdistel und am Schwalbenschwanz. Nach ausgiebiger Einkehr halten in der Falkenhütte, geht es weiter abwärts zur Stieg Alpe, unteren Lauchalpe und zur Talstation. Insgesamt wurde von der Genusswandergruppe ca. 250 Höhenmeter bewältigt. An der Mittagsbahn in Immenstadt nahmen wir unsere restlichen Wanderer mit einem eisgekühlten Bier, eisgekühlten Sekt sowie mit Hochachtung, für die vollbrachte Leistung in Empfang.
Meinen besonderen Respekt bringe ich Magdalene Holder und Sybille Müller entgegen, die diese anspruchsvolle Wanderung mit den Männern, mit Bravour gemeistert haben. Im Albstadion Böhringen wurde die verbrauchte Energie bei einem hervorragenden Essen wieder aufgefüllt. Bei tollen Gesprächen und austauschen vom erlebten, ließen wir den Tag noch einmal Revue passieren. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Teilnehmern, die zu diesem unvergesslichen Tag beigetragen haben.

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