Vergessen ist einfach, doch verzeihen ist schwerer!
Lerne aus den Fehlern der Vergangenheit für die Taten der Gegenwart und die Entscheidungen der Zukunft.
Eindrucksvoll führte uns Herr Daniel Hildwein, wissenschaftlicher und pädagogischer Mitarbeiter (Schwerpunkt Namensanfragen) uns am 06.Juli 2023 durch Grafeneck mit seiner Gedenkstätte.
Der Geschichtsort Grafeneck blickt auf eine fast eintausendjährige Vergangenheit zurück.
Das 19. Jahrhundert sieht den Niedergang des Schlosses. Anfang des 20. Jahrhunderts wird Grafeneck Privatbesitz. Im Jahr 1928 erwirbt es die evangelische Samariterstiftung in Stuttgart, die das Schloss in ein Behindertenheim für „krüppelhafte“ Männer umwandelt. (Quelle: Gedenkstätte Grafeneck)
Von Januar bis Dezember 1940 werden über 10.600 Menschen ermordet. Nach der Beendigung der Morde im Winter 1940/41 wird Grafeneck für die „Kinderlandverschickung“, später von der französischen Besatzungsbehörde genutzt und 1946/47 wieder an die Samariterstiftung zurückgegeben.
Der eigentliche Ort des Mahnens und Gedenkens, eine offene Kapelle, entsteht 1990 mit dem Leitgedanken: „Das Gedenken braucht einen Ort“.
Spuren, die an die „Euthanasie“-Morde erinnern, werden bereits in den 1950er und 1960er Jahren sichtbar: Zwei Urnengräber erinnern an die Zeit des Mordens. Mit dem Leitgedanken: “ Das Gedenken braucht einen Ort“. Entsteht 1990 eine offene Kapelle, ein Ort des Mahnens und Gedenken.
Grafeneck ist seither wieder ein von der Samariterstiftung genutzter Ort – Lebensraum, Wohnort und Arbeitsplatz für behinderte sowie psychisch erkrankte Männer und Frauen.
Ich bedanke mich bei allen Teilnehmern die an diesen interessanten Nachmittag teilgenommen haben.