Wer den Wert glücklicher Augenblicke zu schätzen weiß, sammelt Schätze fürs Leben.
27 Teilnehmer der „Kaiserstuhl Wanderreise“, konnten vom 19. bis 22. Oktober an vier wunderschönen Tagen unendliche Schätze sammeln.
Los ging es am Donnerstag vergangener Woche. Pünktlich konnte Freddy (Frieder Götz), unser Busfahrer am Rathaus starten. Unser Reiseleiter Franz Gsodam und seine Assistentin Marietta v. Waldow hatten wie immer alles im Griff und nicht nur das, unser Reiseprogramm war gespickt mit herrlichen Schätzen. Nach kurzweiliger Fahrt, öffnete Franz und Marietta, am Kniebis das erste Mal ihre mitgebrachte Schatzkiste und luden uns zum kleinen aber feinen Frühstücks Buffett ein.
Frisch gestärkt ging es dann mit einer kleinen Wanderung zur Aussichtsplattform Ellbachsee. Eine unbeschreibliche Farbpalette tat sich vor uns auf, der Herbst hat seinen Farbpinsel tüchtig in den Farbeimer getunkt.
Freddy erwartet uns bereits am Bus. Kurvensicher wie immer, lenkte Freddy uns über Oberkirch und Appenweier zu unserem ersten außerplanmäßigen Halt nach Lahr. Welch eine tolle Überraschung kam aus Franz Schatzkästchen, er hatte für uns vorzeitig die Eingangstore zum Blumen- und Kulturfestival Chrysanthema schon zwei Tage vorher geöffnet. Bunt, farbenfroh und vielfältig – so präsentiert sich die Chrysanthema in Lahr mit dem diesjährigen Thema; Manege frei. Ein kleiner Zwischenstopp im Kaffee mit unglaublichen Schwarzwälder Torten durfte nicht ausgelassen werden.
Weiter ging es nach Riegel, wo im Riegeler Hof die gebuchten Zimmer bezogen wurden. Beim gemeinsamen Abendessen und wunderschönen Augenblicken des Zusammenseins beschlossen wir unseren ersten gemeinsamen Tag.
Der Freitag begann mit einem wunderbaren Frühstücks Buffett, das keine Wünsche offenließ. 9.00 Uhr, heute kommen die festen Wanderstiefel zum Einsatz. Wir starteten in zwei Gruppen, je nach Befinden konnte man sich seine Wanderung aussuchen. Marietta führte eine kleine Gruppe durchs Forstliche Arboretum Liliental. Riesenmammutbäume, schwarze Nüsse, seltene Bäume und je nach Jahreszeit auch Orchideen kann man hier bestaunen. Die größere Gruppe, geführt von Franz und unserem ortskundigen Wanderführern Sigrid Lamparter und Fritz Adler wanderten wir vom Liliental über einen etwas anspruchsvolleren Weg zum Vogelsang-Pass, wo wir vergeblich auf den Bus mit der Liliental-Gruppe warteten. Bus und Bahn halt!
So entschlossen wir uns, zum nächsten Treffpunkt Bahlinger Eck mutig weiter zu marschieren. Am Wanderparkplatz erwartete uns dann tatsächlich der Bus. Die Mitwanderer der Liliental-Gruppe haben ganz heimlich mit Marietta die mitgeführte Schatzkiste geöffnet und verwöhnten die wiedervereinigte Gruppe mit Butterbrezeln, Äpfeln, Sekt und Bier, sowie mit einem kleinem, aber erlesenen Gipfelwasser. Gemeinsam bezwang man nun die restlichen Höhenmeter auf dem Weg zum 492 m hohen Katharinen Berg, gekrönt von der Marienkapelle. Unglaublich auch hier die Schätze der Natur. Immer wieder konnte man einen Blick auf die unter uns liegenden Ortschaften und Weinberge werfen, der Duft des Waldes und des Herbstes ließen keine Eile zu, wir waren alle am Sammeln von wunderschönen Eindrücken des Kaiserstuhls. Die Stimmung untereinander war phantastisch.
Wie herrlich schmeckte nun der Glühwein, Kaffee, Bier und die Rote Wurst, die uns freundlicherweise Frau Ute Müller vom Kiosk vorbereitet hatte. Sie tat das, obwohl offiziell das Kiosk geschlossen hatte. Nur für uns! Es gibt sie doch noch, Die mit dem großen Herzen. Am Ende der wohlverdienten Pause gingen alle in die Kapelle und sangen unter fachmännischer Leitung „Großer Gott wir loben dich…“ und sprachen ein gemeinsames Vater Unser.
Erholt und gut gestärkt ging es leichten Fußes an den Abstieg nach Amoltern. Wie immer wartete unser Freddy mit offenen Bustüren am vereinbarten Treffpunkt.
Nun ging es weiter nach Whyl am Rhein. Hier erwartete uns Frau Irmgard Schneider, eine Zeitzeugin der deutsch-französisch-schweizerischen Bürgerinitiative gegen den Bau des Atomkraftwerks Whyl vor 50 Jahren. Der damalige Ministerpräsident Filbinger behauptete, wenn Whyl nicht gebaut wird, gehen in Baden-Württemberg die Lichter aus. Lothar Späth akzeptierte den Bürgerwiderstand und legte das Projekt auf Eis. 1994 wurde der Bau offiziell eingestellt. Ein kurzer Spaziergang führte natürlich noch an den Rhein, gegenüber dem französischen Ufer. Letzte Station an diesem Wandertag war Königschaffhausen. Es ging zur Kellerführung und gaumenschmeichelnder Weinprobe der Winzergenossenschaft Königschaffhausen-Kiechlingsbergen. Die Winzerdörfer Königschaffhausen und Kiechlingsbergen befinden sich in der wärmsten und sonnenverwöhntesten Region Deutschlands – dem Kaiserstuhl. Auch dieser Tag wurde mit einem gemeinsamen, herrlichen Abendessen beendet.
Samstagmorgen traf man sich wieder am Frühstücks Buffett, bevor Freddy uns bei herrlichem Wetter nach Freiburg brachte, wo unsere Stadtführerin Barbara Schneider uns erwartete. Freiburg im Breisgau, eine Universitätsstadt, ist für sein mildes Klima und das wiederaufgebaute, von kleinen Bächen durchzogene mittelalterliche Stadtzentrum bekannt. In Freiburg findet von Montag bis Samstag um das imposante Münster täglich ein Wochenmarkt statt. Zahlreiche Erzeuger vermarkten hier ihre regionalen Produkte. Unter ihnen auch Jannis Althaus, der mit seiner Gärtnerei Querbeet auch jeden Tag auf dem Markt ist. Er erklärte uns anschaulich, welche Vorteile es für ihn hat, ein Mitgliedsbetrieb der Regionalwert AG zu sein.
Nach der Vorstellung der Regionalwert AG setzte Barbara Schneider die informative Führung durch die wunderschöne Breisgau Metropole fort. Am Ende gab es beim ebenfalls zum Regionalwert Netzwerk gehörenden Bio Restaurant Adelhaus ein Abschluss-Viertele. Ein leckerer Weißwein, spendiert vom Mitgliedsbetrieb „Weingut Dilger“.
Noch waren die Wanderstiefel nicht genug ausgelastet und so öffnete Franz nochmals seine Schatztruhe und es ging dann noch auf den Schauinsland. Der Schauinsland trägt seinen Namen voll zu Recht – vom Aussichtsturm auf dem Gipfel bieten sich bei schönem Wetter in alle Richtungen herrliche Ausblicke, über die umliegenden Schwarzwaldberge und Täler, übers Rheintal bis in die Vogesen und bis in die Schweizer Alpen. Einkehr war im Berghaus Freiburg, zu dem unsere Sigrid besondere Beziehungen hat.
Wieder zurück im Bus ging es nun zum letzten Programmpunkt des Tages. Sigrid Lamparter stellte uns ihre Freiburger Wohnsiedlung „Quartier Vaudan“ vor. 1997 entstand auf einem ehemaligen Kasernengelände auf einer Fläche von insgesamt ca. 41 Hektar das innenstadtnahe Quartier „Vauban“. Ein attraktiver, familienfreundlicher Stadtteil für zwischenzeitlich 5.500 Einwohner, in dem Bürgerengagement, Bauen in der Gemeinschaft und umweltbewusstes Leben großgeschrieben werden. Niedrigenergiebauweise ist verpflichtend, Passivbauweise, Plusenergiebauweise und der Einsatz von Solartechnik sind für die meisten Standard.
Der alte Baumbestand wurde weitestgehend erhalten. Grünflächen zwischen den Häuserreihen sorgen für gutes Klima und bieten Spielflächen für Kinder. Parallel mit der privaten Erschließung ist die Infrastruktur mit einer Schule, Kindergärten, Jugendeinrichtungen, einer bürgerlichen Begegnungsstätte, Marktplatz sowie Freizeit- und Spielflächen entstanden. Begrünte Flachdächer speichern einen Teil des Regenwassers, das gesammelt und zurückgehalten wird.
Das Wohngebiet ist verkehrsberuhigt. Ein großer Teil der Haushalte ist autofrei, private Fahrzeuge werden in einer der beiden Quartiersgaragen abgestellt. Seit 2006 ist das Wohngebiet durch die Stadtbahn erschlossen. Viele Menschen verzichten daher auf das Auto und nutzen den ÖPNV sowie das Fahrrad.
Am Sonntag hieß es dann Tschüss sagen, aber noch war die Schatztruhe nicht geschlossen. Gang zum Kuckuck! Im Klostermuseum St. Märgen wurden wir in die 300-jährige Schwarzwälder- Uhrengeschichte eingeführt. Gezeigt wird die Herstellung der Schwarzwalduhren in der damaligen Zeit und die Lieferung in alle Welt. Aber auch die Geschichte des Klosters wird anschaulich dargestellt. Nach 2 Stunden ging es weiter.
Am Titisee wurde ein Zwischenstopp eingelegt und jeder nutzte die Zeit für sich. Bei spätsommerlichen Temperaturen konnte man dem See entlang wandeln, eine vergnügliche Bootsfahrt machen oder in einem behaglichen Café einkehren. Titisee war voller Touristen, unglaublich für Ende Oktober.
Vor der Abfahrt in Titisee wurde Sigrid, die uns die Tage begleitet hat und eine umsichtige Führerin war, im Bus mit einem Präsent verabschiedet.
Die Heimfahrt ging zügig und ohne Stau über Bad Dürrheim, Rottweil, Rottenburg, Tübingen, Reutlingen nach Grabenstetten.
Beim gemütlichen Ausklang im Gasthof Lamm ging unser Ausflug zu Ende und wir schlossen die Schatzkiste. Nun muss jeder erst einmal selber auf Schatzsuche gehen, bis zur nächsten gemeinsamen Reise.
Im Namen aller Teilnehmer möchte ich mich bei unserem Reiseleiter Franz Gsodam, seiner Assistentin Marietta von Waldow und unserem Busfahrer Freddy Götz ganz herzlich bedanken. Allen Teilnehmern ein Dankeschön für eure Begleitung. Ihr wart eine tolle Gruppe.